Griesheimer Juden und ihre Geschichten aus fast 300 Jahren werden anhand von Quellen vorgestellt. Die Familien lebten über das Dorf verteilt und wurden schnell zum wichtigen Bestandteil des Ortes. Als Kaufleute trugen sie zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Händler und Lehrer, Auswanderer und Geflüchtete, Einzelne und Familien begleiten den Leser durch die Zeit.
Den Schwerpunkt setzen die Schicksale der 85 Juden, die bei der Machtergreifung durch Hitler 1933 noch in Griesheim lebten. Zu vielen Stichpunkten, die in den Geschichtsbüchern stehen, finden sich in ihrem Leben Beispiele: Mobbing, Boykott und wirtschaftlicher Ruin, Gewalt, Willkür, Verhaftung und Verfolgung, Berufsverbot, Vertreibung, Einweisung, Vernichtung.
Die Menschen flohen in die Großstädte oder ins Ausland. Einige Familien wurden ausgelöscht, einige haben den Holocaust überlebt. Ihre Biographien führen Einzelschicksale vor Augen innerhalb der anonymen immensen Zahl der Opfer. Die Quellen zeigen, dass auch die Griesheimer sich in den Bann der öffentlichen Meinung gegen Juden ziehen ließen.
Über die Autorin:
Heike Jakowski ist gebürtig aus Darmstadt. Sie studierte Kunstgeschichte in Heidelberg und Mainz. 1999 war sie Gründungsmitglied des Vereins Heimatmuseum Griesheim e.V. Hier hat sie mit ihrem Team viele Ausstellungen zu verschiedenen Themen kuratiert.